Meerschweinchen

Meerschweinchen kommen ursprünglich aus Südamerika und wurden in den Anden als Nutztiere zur Fleischproduktion gehalten. Wussten Sie, dass Meerschweinchen mit dem Capybara, dem grössten Nagetier der Welt verwandt sind? Für eine gute Haltung von Meerschweinchen gilt es einiges zu beachten.

Allgemeine Informationen

Meerschweinchen sind sehr gesellige und intelligente Tiere. Um ihren Bedürfnissen gerecht zu werden sollte man aber einiges wissen.

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Die Lebenserwartung von Meerschweinchen liegt zwischen 5 und 8 Jahren. Die Geschlechtsreife erreichen Weibchen schon mit ca. 3 - 5 Wochen und Männchen mit 5 - 9 Wochen. Meerschweinchen sind Gruppentiere, in der freien Natur lebt ein Männchen mit 1 bis 6 Weibchen und deren Nachkommen zusammen. Meerschweinchen sind Beutetiere und leben in flachen Erdbauten, in welche sie sich bei Gefahr schnell zurückziehen können. Natürlich haben unsere Hausmeerschweinchen immer noch vergleichbare Bedürfnisse und Verhaltensweisen wie ihre wilden Artgenossen, was bei der Haltung unbedingt berücksichtigt werden muss.

Haltung

Um Meerscheinchen artgerecht zu halten, ist es wichtig, ihr natürliches Verhalten und die Bedürfnisse zu kennen.

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Meerscheinchen sind soziale Tiere und dürfen nicht alleine gehalten werden sondern immer in Gruppen, zum Beispiel ein kastriertes Männchen mit mehreren Weibchen oder eine reine Weibchengruppe. In einem grossen Gehege mit ausreichend Versteckmöglichkeiten ist die Haltung einer Gruppe mit ausschliesslich frühkastrierten Böcken auch möglich. Ein Kaninchen ist kein Ersatz für ein einzelnes Meerschweinchen. Die gemeinsamen Haltung wird durch den Tierschutz eher nicht empfohlen.
Meerscheinchen sind Beutetiere, deshalb ist es wichtig, dass sie mehrere Verstecke in ihrem Gehege haben, mindestens eines pro Tier. Diese Verstecke müssen zwei Ausgänge haben, damit sie keine Sackgassen bilden. Meerschweinchen kommen ursprünglich aus den Anden und können das ganze Jahr draussen gehalten werden, solange sie über einen isolierten Unterschlupf verfügen und im Sommer vor zu viel direkter Sonneneinstrahlung geschützt sind. Da Meerschweinchen nicht gut klettern oder springen können ist es nicht unbedingt nötig, dass der Käfig sehr hoch ist. Allerdings muss er genügend gross sein, da Meerschweinchen in freier Natur für die Futtersuche weite Strecken zurücklegen.

Fütterung

Meerschweinchen brauchen run dum die Uhr Frischfutter. Anders als wir Menschen essen Meerschweinchen nicht in Mahlzeiten, sondern immer wieder kleine Mengen. So wird ihr Verdauungstrakt gleichmäßig belastet.

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Meerschweinchen ernähren sich in der freien Natur von frischer rohfaserreicher Nahrung wie Gras, Kräutern und Wurzeln. Harte und trockene Nahrung kann zu Problemen an den Zähnen und dem Stoffwechsel führen. Meerschweinchen brauchen stets Zugang zu frischem Wasser in Schälchen. Wasserflaschen werden nicht empfohlen. Meerschweinchen können nicht selbst Vitamin C produzieren und müssen diese über die Nahrung aufnehmen. Bei einer Ernährung mit ausreichend Grünfutter ist eine Ergänzung mit Vitamin C-Tropfen nicht notwendig. Gute Quellen von Vitamin C sind Fenchel, Peperoni, Tomaten und Kohlsorten.

Die meisten gesundheitlichen Probleme bei Meerschweinchen sehen wir im Zusammenhang mit den Zähnen, dem Verdauungsapparat und der Blase. Dies macht deutlich wie wichtig eine gute Ernährung für das Wohlergehen der Tiere ist.

Fortpflanzung

Wenn man nicht regulierend eingreift pflanzen sich Meerschweinchen sehr schnell fort.

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Meerschweinchen werden schon mit ein bis zwei Monaten geschlechtsreif. Weibliche Meerschweinchen können mehrere Würfe pro Jahr haben und sind direkt nach der Geburt wieder paarungsbereit. Männliche Tiere werden am besten vor dem Erreichen der Geschlechtsreife kastriert, d.h. mit einem Alter von ca. vier Wochen und einem Gewicht von mindestens 300Gramm. Zumindest sollten sie in diesem Alter von der Mutter und Schwestern getrennt werden. Will man mit einem Weibchen züchten so sollte die erste Deckung zwischen dem 5. Und 6. Lebensmonaten stattfinden, anders versteift sich das Becken und kann der Geburtskanal zu eng werden.

Für mehr Informationen empfehlen wir die Publikationen vom schweizerischen Tierschutz: http://www.tierschutz.com/publikationen/heimtiere/mb_kleintiere.html